Ein wille, ein weg

4. January 2019

Als Erinda Bajrami, 24, vor drei Jahren bei Frode Laursen in Åstorp eingestellt wurde, hat sie fast kein Schwedisch gesprochen. Mit Willen und Zeichensprache haben Erinda und ihre Gruppenleiterin Annelie Lindell, 36, dennoch alle Hürden überwunden.
– Die Sache ist die: Wenn man es wirklich will, ist es nicht so wichtig, ob man Schwedisch kann oder nicht, erzählt Annelie und schaut Erinda an, die zustimmend nickt.
– So ging es mir, als ich hier anfing: „Zeig mir, was ich tun soll, dann mache ich es“, erzählt sie und ergänzt, dass es auch wichtig war, dass die Chemie zwischen ihr und Annelie gut war, und dass man Zeit hatte, auch mal Fehler zu machen. Dem stimmt Annelie zu:
– Es ist wichtig, dass man für die Einarbeitung und für Erklärungen Zeit hat. Damit man nicht von den vielen Fragen gestresst wird, die es immer geben wird, wenn man einen Neuen anlernt.
Gerade Fragen zu stellen fiel Erinda zu Beginn ihrer Tätigkeit am schwierigsten:
– Ich hatte das Gefühl, ständig zu fragen, und ich hatte Angst, dass die anderen dachten, dass ich gar nichts kann.
– Mir war es aber lieber, dass sie fragte, anstatt etwas falsch zu machen, erklärt Annelie.

Von wenigen Wörtern zur Beherrschung der Sprache

Erinda ist 2014 aus dem Kosovo nach Schweden umgezogen, um ihren Mann Sefer zu heiraten. Als sie im März 2015 bei Frode Laursen eingestellt wurde, konnte sie nur wenige Wörter Schwedisch. Daher hat man zunächst nur mit einsilbigen Wörtern und in Zeichensprache kommuniziert, doch nach nur wenigen Monaten konnte Erinda schon sehr viel Schwedisch verstehen, und die Zeichensprache wurde allmählich überflüssig.
– Ich war die einzige Nicht-Schwedin in der Gruppe und daher gezwungen, Schwedisch zu sprechen, erzählt Erinda, die heute die Sprache fließend spricht und selbst Gruppenleiterin in der Verpackungsabteilung ist. Als Gruppenleiterin kümmert jetzt auch sie sich um neue Mitarbeiter – sowohl aus Schweden als auch aus dem Ausland – und sie greift in hohem Maße auf ihre eigenen Erfahrungen zurück, um den neuen Kollegen zu einem positive Start bei Frode Laursen zu verhelfen:
– Ich sage ihnen, dass sie unbedingt fragen sollen, denn es ist besser, einmal mehr zu fragen, als etwas falsch zu machen. Manchmal ist es etwas schwierig, die Zeit zu finden, um die Leute richtig einzuarbeiten, aber ich versuche, mir die Zeit zu nehmen, denn ich weiß, dass sie gut investiert ist.

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